Sonntag, 3. November 2013

Digital Natives vs. digital Immigrants


Ich möchte hier gerne auf einige Aspekte meines Posts zum Thema "die digitale Revolution erreicht das Klassenzimmer" zurückkommen. Da ich durch mein Interview am Freitag im IMA1-Unterricht durch Bruno Bucher auf die Undifferenziertheit meiner Definition von "digital Natives" und "digital Immigrants" aufmerksam gemacht worden bin, möchte ich diesen Post nutzen, um darüber zu reflektieren. Genauso, wie es ein Unternehmen, das eine kritische Rückmeldung von einem Kunden erhalten hat, tun sollte. Am besten natürlich transparent auf den digitalen Medien, damit es möglichst für alle zugänglich ist. Ich führe also den Dialog mit Bruno Bucher aus dem Interview hier in meinem Blog weiter...

Ich habe mich ein bisschen dazu schlau gemacht. Die meistverbreitetste Definition ist die von Marc Prensky.  Er beschreibt die im Jahr 2001 schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen als "digital Natives". Denn diese sind von klein auf mit den digitalen Medien aufgewachsen und wurden so damit sozialisiert. Dies alles führte dazu, dass diese Menschen andere Denkweisen und Denkmuster haben, und insgesamt interaktiver Handeln.

Die "digital Immigrants" hingegen, wurden erst im Erwachsenenalter mit den neuen Medien und digitalen Technologien vertraut. Prensky bezeichnet die Geburtsjahrgänge vor 1970 als digitale Immigranten. Es sind diejenigen, die sich zum Beispiel ihre E-Mails ausdrucken oder sich nicht vorstellen können, während dem TV schauen parallel Musik zu hören

Nun, da aber Bruno Bucher bei dieser Definition auf unsere digitalen Fussabdrücke verwiesen hat, die ja wie schon in einem früheren Post beschrieben, alle seeeehr leer waren, muss diese Definition wohl noch differenziert werden. Hier in der Schweiz denke ich, kann man erst die jetzigen Schüler als "digital Natives" beschreiben. Sie kennen die Welt ohne Handys und Internet kaum mehr. Meine Generation hingegen gehört noch zu einer Zwischengeneration. Wir kennen beide Welten, doch die digitale Welt ein wenig besser. 

Die "digital Natives" sind dann also die 2000er- Geburtsjahrgänge. Sie nutzen die Smartphones und Tablets täglich, hauptsächlich zum Spielen, wie auch die Grafik unten zeigt.  


Dieser Trend ist laut einem Artikel der 20 Minuten auch bereits in der Schweiz zu beobachten. Es geht so weit, dass Eltern ihren Kindern ein Tablet in die Finger geben, um Ruhe zu haben. Die Kinder können ein Tablet bedienen, finden ihre Spiele und wissen, wie man TV schaut. In meinen Augen ist die Tatsache, dass Tablets immer mehr als Babysitter dienen, mehr als fragwürdig und einen bedenkliche Entwicklung. Klar müssen sie den Umgang mit den digitalen Medien lernen und klar gibt es auch Spiele, die die Entwicklung und Intelligenz der Kinder fördern. Aber leider gibt es im Netz auch sehr viel Negatives, Verängstigendes und Destruktives. Wer kontrolliert, was die Kinder an den Tablets machen, wer mit ihnen in den Chats schreibt, welche Freunde sie auf Facebook haben und welche Fotos sie von sich veröffentlichen?
Bei meiner Generation war dies etwa dasselbe mit dem Fernseher. Uns konnte man vor den TV setzen und wir waren den Nachmittag lang beschäftigt. Dort war es wenigstens so, dass die Eltern sich darauf verlassen konnten, das nachmittags sowohl die Sendungen wie auch die Werbung "kinderfreundlich" waren.

Ich denke, dass diese Jahrgänge dann auch vielfältigere "digital Footprints" haben als wir. Sie werden also die wahren "digital Natives" sein. 

Zusammenfassend hier meine differenziertere Definition von "digital Natives und Immigrants":
  •  "digital Natives" sind die 2000er-Geburtsjahrgänge, die nur noch die Welt mit Internet und Mobilphones kennen. Sie sind sehr aktiv im Internet und weisen grosse digitale Fussabdrücke auf. Sie sind im Umgang mit den neuen Medien sehr vertraut und deshalb offen und experimentierfreudig. 
  • "digital Immigrants" sind die Jahrgänge davor. Sie kennen beide Welten, mit und ohne Internet und Mobilphones. Sie mussten erst in die digitale Welt hineinwachsen und sind daher zurückhaltender und vorsichtiger.
Natürlich gibt es bei beiden Gruppen Ausnahmen. So würde ich auch Bruno Bucher zu diesen Ausnahmen zählen... Meine Definition zielt auch mehr darauf ab, ob man bereits in der Kindheit mit den digitalen Medien sozialisiert wurde oder erst in der Jugend und im Erwachsenenalter. 

Was meint ihr zu dieser Definition?


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