Sonntag, 24. November 2013

Weshalb Facebook weiss, welches Müsli ich mag…

Diese Woche bin ich in der Berner Zeitung auf diesen sehr aufschlussreichen und interessanten Artikel zum Thema „predictivesearch“ und Werbung auf Facebook gestossen. 


Des Öfteren bin ich durch eine Zalando-Anzeige auf Facebook gelockt, tatsächlich auf die Website des Online-Versandes gelangt und habe Kleider bestellt. Ich nahm an, dass diese Werbung erscheint, weil ich die Zalando-Seite auf Facebook "geliked" habe. Dies schien mir nachvollziehbar und auch sehr schlau von den Facebook-Betreibern. Doch dies ist noch lange nicht die einzige Quelle, durch die Facebook meine Vorlieben ausfindig macht. 

Wie der oben erwähnte Artikel aufzeigt, verfolgt Facebook mit seiner personalisierten Werbung folgende Ziele:

  •  Durch diese Werbung soll nur jenes Verbrauchersegment angesprochen werden, welches auch tatsächlich für den Kauf des Produktes in Frage kommt. Dies ist für das Unternehmen von grossem Vorteil, da die Werbung so sehr gezielt platziert werden kann und die Effektivität dieser gesteigert werden kann. Wenn man in einer Zeitung ein Inserat steigert, erreicht man zwar auch ein grosses Publikum, aber auch sehr viele Leser, die so oder so nicht zur Zielgruppe gehören und das Produkt nicht erwerben werden. Mit der personalisierten Werbung können somit auch Kosten eingespart werden.
  • Weiter kann auch jeder Nutzer einzeln angesprochen werden, wenn man weiss war er will. Eine Anzeige, bei der ich als Konsumentin persönlich, vielleicht sogar mit Name, angesprochen werde, erzielt durch die Identifikation mit dem Produkt einen enormen Mehrwert. Dies wiederum hat einen positiven Einfluss auf einen späteren Kaufentscheid.
Doch wie findet Facebook nun heraus, was ich mag und brauche?
Zum einen sicherlich wie oben erwähnt aus meinen Likes und den Seiten denen ich folge auf Facebook. Zum anderen kauf Facebook neuerdings, momentan in den USA, Daten von Geschäften, die solche Informationen bereits via Kundenkarten sammeln, ein. In der Schweiz würde dies etwa bedeuten, dass Facebook von der Migros meine Daten von meinem Cumulus-Karten-Profil kauft und so dann weiss, welches Müsli und Joghurt ich meistens kaufe, und dass ich keinen Käse esse. Auf Facebook würde dann keine Werbung von Käse mehr auf mich warten, da ich diese sowieso ignorieren oder wegklicken würde.

Für Facebook ergibt sich durch den Kauf solcher Kundendaten ganz klar der Vorteil, dass sie mich nicht mehr dauernd überwachen müssen und abfangen, was ich über meine Vorlieben Preis gebe, sondern auch offline einiges über mich in Erfahrung bringen.

Ich sehe darin zum einen für mich als Konsumentin den Vorteil, dass ich nicht mehr mit uninteressanter Werbung konfrontiert werde. Meine Interessen gebe ich der Migros ja offline sowieso freiwillig Preis.
Der wohl viel gewichtigere Vorteil sehe ich allerdings für die werbenden Unternehmen. Sie steigern somit die Effektivität ihrer Anzeigen um ein Vielfaches.

Was denkt ihr davon?

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