Sonntag, 27. Oktober 2013

die Marketing-Chancen von Twitter

Wer, wie ich den Major Corporate Communication belegt, durfte am Freitagmorgen ein sehr spannendes Referat von Heinz Müller, Chef der Führungskommunikation Verteidigung der Schweizer Armee, zum Thema Corporate Communication im öffentlichen Bereich verfolgen. 
Nebst den vielen Infos zu den kommunikativen Herausforderungen der Schweizer Armee, sprach Herr Müller auch über die Nutzung von Social Media bei der Schweizer Armee. Da er Leiter der Krisenkommunikation im Unglücksfall des Absturz des F/A-18 ist, überwachte er auch die Social Media-Kanäle auf denen die Schweizer Armee präsent ist. Er führte aus, dass sie zwar einen Twitter-Account hätten, mit diesem aber grundsätzlich nicht aktiv in den Dialog mit der Twitter-Gemeinschaft treten würden, sonder mehr passiv als Überwacher / Leser agieren würden. 

So, denke ich, agieren viele Unternehmen auf Twitter, rein passiv. Das ist grundsätzlich schon einmal gut, jedenfalls besser, als gar keine Social Media-Strategie zu verfolgen. Denn ohne eine solche Strategie bleibt man gesichtslos gegenüber den (potentiellen) Kunden, bei der Armee also all ihren Anspruchsgruppen (z.B. aktuelle Angehörige der Armee, Frauen, Wirtschaft etc.). Optimal wäre es natürlich, wenn die Schweizer Armee via Twitter aktiv in den Dialog mit den Twitterern treten würde, also sowohl auf direkte Nennungen / Verweise / Hashtags reagieren, oder auch selbst Fragen stellen und Diskussionen lancieren würde. Bruno Bucher beschreibt dies in seinem Buch im Kapitel "Social Media Strategie".
 
Herr Müller hat in seinem Referat die Strategie des Militärs anhand des aktuellsten Falls beschrieben. Schon unmittelbar nach dem Absturz des Kampfjets wurde auf Twitter darüber gezwitschert. Sowohl die Gegner wie auch die Befürworter der Armee wurden aktiv. Der Artikel «Tweet gelöscht, weil er falsch verstanden wurde» der Berner Zeitung beschriebt die Geschehnisse auf dem Sozialen Netzwerk. Die Armee musste also nicht selbst in den Dialog treten und über das Ereignis berichten, sondern verfolgte diesen Dialog einfach. Wie bei allen Unternehmen gibt es Anhänger und Gegner. Und diese treten dann in einen gemeinsamen Dialog zu der Aktualität und streiten sich über die Unternehmung / die Marke oder das Produkt. Hier musste nicht die Armee selbst auf Twitter eingreifen und ihren Ruf oder ihr Vorgehen verteidigen, die starke Anhängergruppe hat dies übernommen. Ich denke, dass dies quasi das Ziel für alle Unternehmen sein sollte, dass sich eine so starke Anhängergruppe bildet, die dann den Ruf und die Marke gegenüber den Skeptikern verteidigt. 

Was denken Sie dazu?

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