Diese Woche bin ich in der Berner Zeitung
auf diesen sehr aufschlussreichen und interessanten Artikel zum Thema „predictivesearch“ und Werbung auf Facebook gestossen.
Des Öfteren bin ich durch eine
Zalando-Anzeige auf Facebook gelockt, tatsächlich auf die Website des
Online-Versandes gelangt und habe Kleider bestellt. Ich nahm an, dass diese
Werbung erscheint, weil ich die Zalando-Seite auf Facebook "geliked" habe. Dies
schien mir nachvollziehbar und auch sehr schlau von den Facebook-Betreibern.
Doch dies ist noch lange nicht die einzige Quelle, durch die Facebook meine
Vorlieben ausfindig macht.
Wie der oben erwähnte Artikel aufzeigt, verfolgt
Facebook mit seiner personalisierten Werbung folgende Ziele:
- Durch diese Werbung soll nur jenes Verbrauchersegment angesprochen werden, welches auch tatsächlich für den Kauf des Produktes in Frage kommt. Dies ist für das Unternehmen von grossem Vorteil, da die Werbung so sehr gezielt platziert werden kann und die Effektivität dieser gesteigert werden kann. Wenn man in einer Zeitung ein Inserat steigert, erreicht man zwar auch ein grosses Publikum, aber auch sehr viele Leser, die so oder so nicht zur Zielgruppe gehören und das Produkt nicht erwerben werden. Mit der personalisierten Werbung können somit auch Kosten eingespart werden.
- Weiter kann auch jeder Nutzer einzeln angesprochen werden, wenn man weiss war er will. Eine Anzeige, bei der ich als Konsumentin persönlich, vielleicht sogar mit Name, angesprochen werde, erzielt durch die Identifikation mit dem Produkt einen enormen Mehrwert. Dies wiederum hat einen positiven Einfluss auf einen späteren Kaufentscheid.
Doch wie findet Facebook nun heraus, was
ich mag und brauche?
Zum einen sicherlich wie oben erwähnt aus
meinen Likes und den Seiten denen ich folge auf Facebook. Zum anderen kauf
Facebook neuerdings, momentan in den USA, Daten von Geschäften, die solche Informationen
bereits via Kundenkarten sammeln, ein. In der Schweiz würde dies etwa bedeuten,
dass Facebook von der Migros meine Daten von meinem Cumulus-Karten-Profil kauft
und so dann weiss, welches Müsli und Joghurt ich meistens kaufe, und dass ich
keinen Käse esse. Auf Facebook würde dann keine Werbung von Käse mehr auf mich
warten, da ich diese sowieso ignorieren oder wegklicken würde.
Für Facebook ergibt sich durch den Kauf
solcher Kundendaten ganz klar der Vorteil, dass sie mich nicht mehr dauernd
überwachen müssen und abfangen, was ich über meine Vorlieben Preis gebe,
sondern auch offline einiges über mich in Erfahrung bringen.
Ich sehe darin zum einen für mich als
Konsumentin den Vorteil, dass ich nicht mehr mit uninteressanter Werbung
konfrontiert werde. Meine Interessen gebe ich der Migros ja offline sowieso freiwillig
Preis.
Der wohl viel gewichtigere Vorteil sehe ich
allerdings für die werbenden Unternehmen. Sie steigern somit die Effektivität
ihrer Anzeigen um ein Vielfaches.
Was denkt ihr davon?
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