Ich möchte hier
gerne auf einige Aspekte meines Posts zum Thema "die digitale Revolution
erreicht das Klassenzimmer" zurückkommen. Da ich durch mein Interview am
Freitag im IMA1-Unterricht durch Bruno Bucher auf die Undifferenziertheit meiner
Definition von "digital Natives" und "digital Immigrants"
aufmerksam gemacht worden bin, möchte ich diesen Post nutzen, um darüber zu
reflektieren. Genauso, wie es ein Unternehmen, das eine kritische Rückmeldung
von einem Kunden erhalten hat, tun sollte. Am besten natürlich transparent auf
den digitalen Medien, damit es möglichst für alle zugänglich ist. Ich führe
also den Dialog mit Bruno Bucher aus dem Interview hier in meinem Blog
weiter...
Ich habe mich
ein bisschen dazu schlau gemacht. Die meistverbreitetste Definition ist die von
Marc
Prensky. Er beschreibt die im Jahr 2001 schulpflichtigen
Kinder und Jugendlichen als "digital Natives". Denn diese sind von
klein auf mit den digitalen Medien aufgewachsen und wurden so damit
sozialisiert. Dies alles führte dazu, dass diese Menschen andere Denkweisen und
Denkmuster haben, und insgesamt interaktiver Handeln.
Die
"digital Immigrants" hingegen, wurden erst im Erwachsenenalter mit
den neuen Medien und digitalen Technologien vertraut. Prensky bezeichnet die
Geburtsjahrgänge vor 1970 als digitale Immigranten. Es sind diejenigen, die sich
zum Beispiel ihre E-Mails ausdrucken oder sich nicht vorstellen können, während
dem TV schauen parallel Musik zu hören.
Nun, da aber
Bruno Bucher bei dieser Definition auf unsere digitalen Fussabdrücke verwiesen
hat, die ja wie schon in einem früheren Post beschrieben, alle seeeehr leer
waren, muss diese Definition wohl noch differenziert werden. Hier in der
Schweiz denke ich, kann man erst die jetzigen Schüler als "digital
Natives" beschreiben. Sie kennen die Welt ohne Handys und Internet kaum
mehr. Meine Generation hingegen gehört noch zu einer Zwischengeneration. Wir
kennen beide Welten, doch die digitale Welt ein wenig besser.
Die
"digital Natives" sind dann also die 2000er- Geburtsjahrgänge. Sie
nutzen die Smartphones und Tablets täglich, hauptsächlich zum Spielen, wie auch
die Grafik unten zeigt.
Dieser Trend
ist laut einem Artikel der 20 Minuten auch bereits in der
Schweiz zu beobachten. Es geht so weit, dass Eltern ihren Kindern ein Tablet in
die Finger geben, um Ruhe zu haben. Die Kinder können ein Tablet bedienen,
finden ihre Spiele und wissen, wie man TV schaut. In meinen Augen ist die
Tatsache, dass Tablets immer mehr als Babysitter dienen, mehr als fragwürdig
und einen bedenkliche Entwicklung. Klar müssen sie den Umgang mit den digitalen
Medien lernen und klar gibt es auch Spiele, die die Entwicklung und Intelligenz
der Kinder fördern. Aber leider gibt es im Netz auch sehr viel Negatives,
Verängstigendes und Destruktives. Wer kontrolliert, was die Kinder an den
Tablets machen, wer mit ihnen in den Chats schreibt, welche Freunde sie auf
Facebook haben und welche Fotos sie von sich veröffentlichen?
Bei meiner
Generation war dies etwa dasselbe mit dem Fernseher. Uns konnte man vor den TV
setzen und wir waren den Nachmittag lang beschäftigt. Dort war es wenigstens
so, dass die Eltern sich darauf verlassen konnten, das nachmittags sowohl die
Sendungen wie auch die Werbung "kinderfreundlich" waren.
Ich denke, dass
diese Jahrgänge dann auch vielfältigere "digital Footprints" haben
als wir. Sie werden also die wahren "digital Natives" sein.
Zusammenfassend
hier meine differenziertere Definition von "digital Natives und Immigrants":
- "digital Natives" sind die 2000er-Geburtsjahrgänge, die nur noch die Welt mit Internet und Mobilphones kennen. Sie sind sehr aktiv im Internet und weisen grosse digitale Fussabdrücke auf. Sie sind im Umgang mit den neuen Medien sehr vertraut und deshalb offen und experimentierfreudig.
- "digital Immigrants" sind die Jahrgänge davor. Sie kennen beide Welten, mit und ohne Internet und Mobilphones. Sie mussten erst in die digitale Welt hineinwachsen und sind daher zurückhaltender und vorsichtiger.
Natürlich gibt
es bei beiden Gruppen Ausnahmen. So würde ich auch Bruno Bucher zu diesen Ausnahmen
zählen... Meine Definition zielt auch mehr darauf ab, ob man bereits in der
Kindheit mit den digitalen Medien sozialisiert wurde oder erst in der Jugend
und im Erwachsenenalter.
Was meint ihr
zu dieser Definition?
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